Nach einem der bekanntesten Namensforscher, Joseph Schnetz, ist der Name „Wörnitz“ auf indogermanische Wurzel zurückzuführen und bedeutet „die sich Krümmende, Windende“. Diesen Namen wird sie auf ihrer insgesamt etwas über 130 km langen Lauf, von Schillingsfürst bis Donauwörth, mehr als gerecht. Ihre drei größten Zuflüsse sind Eger, Sulzach und Rotach.
Die Wörnitz gehört zum Gewässersystem der Donau. fischereiökologisch ist sie weitgehendst der Brachsenregion zuzuordnen. Charakteristisch für die Brachsenregion ist die ruhige Strömung und die geringe Fließgeschwindigkeit. Das sommerwarme Gewässer erreicht dabei Wassertemperaturen bis 25 oC. Der Gewässerboden ist meist sandig und Stellenweise auch mit Schlamm bedeckt. In Buchten und Altarmen findet sich vielfältiger Pflanzenbewuchs.
In der Brachsenregion kommen auch die meisten Fischarten vor. Bereits 1895 wurden 36 Fischarten in der Wörnitz gezählt, von diesen sind derzeit noch 25 Arten vorhanden.
mit Einstufung nach der "Roten Liste für gefährdete Fische und Rundmäuler Bayerns"
Name |
wissenschaftl. Name
|
Gefährdung |
Europäischer Aal | Anguilla anguilla | gebietsfremd |
Aitel (Döbel) | Squalius cephalus | nicht gefährdet |
Barbe | Barbus barbus | gefährdet |
Bitterling | Rhodeus amarus | stark gefährdet |
Brachse | Abramis brama | nicht gefährdet |
Dreistacheliger Stichling | Gasterosteus aculeatus | Vorwarnliste |
Flußbarsch | Perca fluviatilis | nicht gefährdet |
Giebel | Carassius gibelio | nicht gefährdet |
Gründling | Gobio gobio | Vorwarnliste |
Güster | Blicca bjoerkna | nicht gefährdet |
Hasel | Leociscus leociscus | Vorwarnlsite |
Hecht | Esox lucius | nicht gefährdet |
Karpfen (Zuchtform) |
Cyprinus carpio |
nicht gefährdet |
Kaulbarsch |
Gymnocephalus cernua |
Vorwarnliste |
Nase | Chondrostoma nasus | stark gefährdet |
Laube (Ukelei) | Albumus albumus | Vorwarnliste |
Nerfling (Aland) | Leociscus idus | gefährdet |
Schied (Rapfen) |
Leuciscus aspius |
gefährdet |
Rotauge | Rutilus rutilus | nicht gefährdet |
Rotfeder |
Scardinius
erythrophthalmus |
nicht gefährdet |
Rußnase (Zährte) | Vimba vimba | Vorwarnliste |
Rutte | Lotoa lota | stark gefährdet |
Schleie | Tinca Tinca | nicht gefährdet |
Wels | Silurus glanis | Vorwarnliste |
Zander |
Sander lucioperca |
nicht gefährdet |
Neben den typischen Wanderfischen wie Aal und Lachs, die mehrere tausend Kilometer zu ihren Laichplätzen ziehen, suchen auch andere einheimischen Fischarten zu bestimmten Jahreszeiten ihre Laichgebiete, so wie Sommer- oder Winterlebensräume in anderen Gewässerbereichen auf.
Auch die am Gewässergrund lebenden Bodentiere und Insektenlarven können neue Lebensräume entweder passiv mit der Strömung oder durch aktive Wanderungen besiedeln. Dabei erfolgt die Wanderung vorwiegend stromaufwärts und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Kompensation der durch Drift entstandenen Defizite. Voraussetzung für ein funktionierendes und stabiles Ökosystem ist deshalb die Gewässerdurchgängigkeit.
Die lineare Durchgängigkeit unserer Bäche und Flüsse ist jedoch oft durch Eingriffe
in die natürlichen Gewässerstrukturen unterbrochen.
Derartige Bauwerke wie Sohlabstürze und Wehranlagen behindern oder unterbrechen gänzlich die flussaufwärts gerichtete Durchgängigkeit. Auch wird der Lebensraum der aquatischen Fauna in den Stau- und Ausleitungsstrecken erheblich verändert. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die gesamte Gewässerökologie.
In der Wörnitz beeinträchtigen 28 Wehre und Hindernisse (10 davon im Landkreis Donau-Ries) diese lineare Durchgängigkeit.
Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit unserer Fließgewässer ist ein erklärtes gesellschaftspolitisches Ziel. So wurde in der Wörnitz bislang eine Fischaufstiegsanlage an der Faulenmühle bei Munningen gebaut. Durch einen eigenen zusätzlichen Wasserlauf, mit entsprechend flacher Neigung, wurde das dortige Wehr für die im Wasser lebenden Organismen passierbar gemacht.
Auch die Stauhaltung an der Wennenmühle wurde durch einen neu angelegten "Fischbach" für aquatische Lebewesen passierbar gemacht.
Ein weiterer Fischaufstieg wurde in Form eins naturnahen Umgehungsbachs an der Ziegelmühle im Oktober 2014 fertiggestellt. Durch dieses Projekt wurde die Wörnitz auf eine Länge von 29,3 km wieder durchgängig. Der Aufstieg gleicht auf einer Gesamtlänge von ca. 120 m, einen Höhenunterschied von 1,2 m aus.
In Auhausen, kurz vor der Kreisgrenze, wurde die Gewässerdurchgängigkeit in Form eins technischer Fischpass verwirklicht.
Die am 24.06.2022 neu gewählte Vorstandschaft und Obmänner von links nach rechts:
Lorenz Zimmermann (vorn), Matthias Baumann, Hans-Frieder Eberhard, Karl Ziegelmeier, Sandra Wagner, Hubert Wagner, Manfred Hippmann.